Vergleich Menschenauge - Tierauge
Mittelmäßiges Menschenauge
Wie uns die Tierwelt im Sehen übertrifftBiologen wissen es: Der Mensch ist lediglich Mittelmaß. Er läuft zwar schneller als die Schildkröte, sieht aber gegen den Geparden alt aus. Er kann klettern, aber längst nicht so gut wie der Schimpanse. Er kann schwimmen, jedoch bei weitem nicht so temporeich wie der Delfin. Aber genau hier liegt die Stärke des Menschen. Er ist der Alleskönner unter dem Lebewesen. Er beherrscht fast jede Disziplin — nur eben meist nicht perfekt. Auch sein Auge ist nur ein Standardmodell. Nur?
Nein, ein wahres Superauge hat der Mensch nicht. Das zeigt der Blick in die Tierwelt. Einige Arten haben hoch spezialisierte Sehorgane entwickelt — etwa der Tiefseekrebs Gigantocypris. Er verfügt über zwei so genannte Spiegelaugen. Das Bild im Auge wird durch unzählige winzige Hohlspiegel erzeugt, die hinter der Netzhaut angeordnet sind. Die biologischen Spiegel sind aufgebaut wie reflektierende Glasplatten und bestehen aus 30 Schichten von hauchdünnen Guanin-Kristallen. Was der Aufwand bringt? Eine deutlich höhere Lichtausbeute — und die ist in den Tiefen der Weltmeere auch unbedingt nötig. Wir Menschen hingegen würden da völlig blind herumschwimmen.
Absolut rekordverdächtig in Sachen Sehvermögen ist jedoch die Stubenfliege. Der Störenfried bei jeder Gartenparty visiert nicht mit einem Augenpaar unsere Bratwurst an, sondern mit sage und schreibe 3000 Stück. Besonders beeindruckend: Bis zu 200 Bilder in der Sekunde verarbeitet das Hochleistungs-Auge der Stubenfliege — da wird der Actionfilm mit seinen knapp 20 Bildern pro Sekunde zu einem Diavortrag. Der Mensch muss sich mit wesentlich weniger zufrieden geben. Gerade mal 60 Bilder in der Sekunde schafft das mittelmäßige Menschenauge. Zum Trost jedoch sei gesagt: Für unseren Lebensraum reicht´s so völlig aus.