Sind kleine Displays schädlich für die Augen?
Kurzsichtig durch Smartphones?
Ohne ihr Smartphone, Handy oder Tablet-Computer ist der Alltag mittlerweile für die meisten Menschen undenkbar. Ob am Frühstückstisch, in Bus und Bahn, bei der Arbeit oder um zwischendurch mit Freunden in Kontakt zu bleiben: Smartphone und Co. sind zum ständigen Begleiter geworden, die zwar viele Dinge einfacher und angenehmer machen, die aber dennoch ganz neue Gefahren bergen sollen.
Smartphone und Co. sollen die Kurzsichtigkeit fördern
Denn immer mehr Experten warnen davor, dass gerade die kleinen Displays von Tablets und Smartphones langfristig schlecht für die Augen sein sollen. Das lange Starren auf die kleinen Bildschirme solle vor allem zu vermehrter Kurzsichtigkeit führen. Seit die ersten Smartphones auf den Markt kamen, sei die Kurzsichtigkeit insgesamt um über 30 Prozent angestiegen, meinen manche Augenärzte.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Handys, die im Grunde nicht wesentlich mehr konnten, als SMS zu verschicken und das Telefonieren zu ermöglichen, haben moderne Smartphones so viele Features, dass ihre Besitzer dazu verleitet werden, sehr häufig auf das kleine Display zu schauen. Das Problem dabei ist aber nicht nur die Häufigkeit, sondern in erster Linie, dass die Smartphones zu dicht vor die Augen gehalten werden. Dieser zum Teil extrem geringe Abstand – so meinen Augenspezialisten – sei sehr schädlich für die Sehorgane. Inzwischen gibt es sogar einen Namen für diese Krankheit: „Screen Sightedness“. Angeblich soll die Krankheit in den kommenden Jahren so stark zunehmen, dass um das Jahr 2030 rund die Hälfte aller dreißigjährigen Menschen davon betroffen wären.
Allerdings sind längst nicht alle Augenärzte und Gesundheitsexperten derart pessimistisch. So sind einige Ärzte der Meinung, dass es prinzipiell unmöglich ist, sich durch einen zu geringen Leseabstand oder bei schlechtem Licht die zu Augen zu verderben. Denn der Abstand zum Buch – oder eben zum Smartphone-Display – werde intuitiv genau so gewählt, dass die Schrift angenehm scharf zu sehen ist.
Anstrengend, aber langfristig nicht schädlich
Dennoch sind sich die meisten Augen-Experten einig, dass das häufige Lesen auf dem Bildschirm – gerade bei sehr kleinen Displays – anstrengend für die Augen ist. Die kleine Schrift auf dem Monitor und die oft wechselnden Bilder fordern die Augen besonders.
Jedoch sollen so keine Sehfehler entstehen, sondern stattdessen fallen bereits bestehende Fehler viel schneller und deutlicher auf.
Außerdem reagieren der Körper beziehungsweise die Augen auf die Anstrengungen oftmals mit Ermüdungserscheinungen, die zunächst für einen Augenfehler gehalten werden könnten. Wenn die Augen trocken werden und brennen oder wenn Kopfschmerzen nach dem langen Schauen auf das Smartphone-Display auftreten, sind das normalerweise keine dauerhaften Folgen.
Wenn diese Beschwerden häufig auftreten, sollten Sie sich jedoch vorsichtshalber von Ihrem Augenarzt untersuchen und beraten lassen.
Zwischendurch die Augen entlasten
Um die Augen zu entlasten, hilft es aber meistens schon, öfter den Blick vom Smartphone zu wenden und in der Gegend schweifen zu lassen. Denn wenn die Augen ausreichend die Gelegenheit bekommen, sich nicht nur auf sehr nahe Punkte (also den Bildschirm) zu fixieren, sondern sich immer wieder auch auf weit entfernte Dinge scharf zu stellen, bleiben sie insgesamt besser trainiert und somit gesünder.
Neben dem bewussten Aufblicken kann es auch helfen, einige Male zu zwinkern, um die Augen mit neuer Tränenflüssigkeit zu versorgen und so zu entlasten. Denn gerade wer länger sehr konzentriert auf den Bildschirm schaut, „vergisst“ dabei zu blinzeln. Stress oder Anspannung führen noch mehr dazu, dass sich der Lidschlag reduziert, die Augen nicht mit genügend Flüssigkeit versorgt werden und sich dann unangenehm trocken anfühlen.
Wer über einen längeren Zeitraum das sogenannte „Büroaugen-Syndrom“ ignoriert, kann seinen Augen tatsächlich langfristig schaden. Wenn Sie jedoch darauf achten, Ihren Augen immer wieder Entspannung zu gönnen, für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit im Raum zu sorgen, genügend zu trinken und möglichst oft den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, kann auch das kleinste Display Ihren Augen kaum langfristigen Schaden zufügen.