Sicca-Syndrom (trockene Augen)
Als Sicca-Syndrom, auch unter der Bezeichnung Sjörgen-Syndrom bekannt, wird eine Autoimmunerkrankung bezeichnet, bei der hauptsächlich die Speichel- und Tränendrüsen geschädigt werden. Ob es sich um eine eigenständige Krankheit oder lediglich um eine Folgeerscheinung anderer Erkrankungen handelt, ist bisher umstritten. Geheilt werden kann das Sicca-Syndrom bisher nicht, die Beschwerden lassen sich jedoch lindern.
Symptome
Das Sicca-Syndrom macht sich unter anderem durch Mundtrockenheit und trockene Augen bemerkbar, in deren Folge die Schleim- beziehungsweise Bindehäute gereizt werden. Daher kommt es häufig zu Mundschleimhaut- und Bindehautentzündungen. Nicht selten sind auch die anderen Schleimhäute vom Austrocknen betroffen. Ob rheumatische Beschwerden als Folge dieser Autoimmunerkrankung auftreten oder ob sie die Ursache sind, ist bisher fraglich. Weiterhin berichten Betroffene von starker Müdigkeit. Beim Ertasten fühlen sich die Ohrspeicheldrüsen geschwollen an. Diverse innere Organe können von Entzündungen betroffen sein. Jedoch kommt dies relativ selten vor.
Ursachen für die Entstehung
Wodurch die Autoimmunerkrankung ausgelöst wird, ist bisher unklar. Diskutiert werden genetische und hormonelle Faktoren ebenso wie bakterielle Infektionen oder schädigende Umwelteinflüsse. Häufig treten die Beschwerden im Zusammenhang mit anderen chronischen Krankheiten auf, so dass es möglich ist, dass diese das Sjörgen-Syndrom verursachen. Beispielsweise erkranken häufig Betroffene von Morbus Bechterew oder Rheumatoider Arthritis.
Behandlung
Eine Heilung der Erkrankung ist bisher nicht möglich. Gelindert werden können allerdings ihre Beschwerden. Dazu zählen beispielsweise sogenannte künstliche Augentropfen. Beim Kauf sollte allerdings darauf geachtet werden, dass diese keine Konservierungsstoffe enthalten, da es ansonsten zum gegenteiligen Effekt kommen kann. Die Augen könnten noch stärker austrocknen. Die Alternativmedizin empfiehlt Euphrasia-Produkte. Bei einem Pilzbefall der Mundschleimhaut werden Antimykotika sowie schmerzstillende und entzündungshemmende Präparate angewendet.
Gegen gleichzeitig auftretende Gelenkbeschwerden kommen chininähnliche Mittel zum Einsatz. Auf die Gabe von Kortison wird aufgrund der Nebenwirkungen so weit wie möglich verzichtet.
Der Betroffene kann selbst zur Linderung der Beschwerden beitragen. Beispielsweise wird zur Vorbeugung trockener Augen die Aufnahme von ausreichend Flüssigkeit sowie bei stärkerer Sonneneinstrahlung das Tragen einer Sonnenbrille empfohlen. Bestimmte Lebensmittel wie Äpfel regen die Speichelbildung an. Allerdings sollte die ebenfalls erforderliche Mundhygiene nicht sofort im Anschluss an deren Genuss erfolgen, da es zu Zahnschmelzschädigungen kommen kann. Der Zahnarzt berät, wann und mit welchen Mitteln die Zähne sowie der Mund- und Rachenraum zu reinigen sind. Die regelmäßige Anwendung bestimmter Mundspülungen pflegt die Mundschleimhaut und beugt dem erneuten Pilzbefall vor. In Absprache mit dem behandelnden Arzt und Zahnarzt können ebenfalls alternative Mittel wie Teebaumöl-Spülungen, Thymian- und Salbeitees sowie Kamille-Lösungen angewendet werden. Zuckerhaltige Lebensmittel sollten gemieden werden, da Zucker ein guter Nährboden für viele Keime ist.
Vorbeugung
Da die Ursachen der Erkrankung noch nicht eindeutig bekannt ist, ist es schwierig, ihrer Entstehung vorzubeugen. In erster Linie lohnt es sich, auf einen gesunden Lebensstil zu achten. Dazu zählen die Vermeidung von Alkohol und Nikotin, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf sowie die Minimierung von Stress. Das Ausüben eines Ausdauersports oder das Erlernen einer Entspannungsmethode können dabei unterstützend wirken.
Wer bereits unter einer anderen Autoimmunerkrankung oder unter einer chronischen Erkrankung leidet, sollte darauf achten, dass die Medikation gut eingestellt ist. Ansonsten könnten sich die Symptome verschlimmern oder ausweiten. Als Folge könnte dann das Sjörgen-Syndrom auftreten.